Herzlichen Willkommen zur Buchvorstellung von Bella Lamour!
Ich habe mich mit einen paar lieben Bloggerinen zusammen getan und ein paar tolle Beiträge zusammen gestellt.
Bei mir könnt ihr das zweite Kapitel zu "Master is dark - Angel mine " lesen.
Aber bitte nicht wundern, der Text ist noch unkorrigiert und es sind auch noch paar Recherchemarken drin. Ich hoffe ihr habt trotzdem Spaß beim lesen.
Folgende Beiträge umfassen die Buchvorstellung:
Leserstimmen bei "Die Bücher und ihre Geheimnisse"
Sammelband "Master ist dark" bei "Eine Bücherwelt"
Kapitel 1 aus "Master is dark - Angel mine" bei "More than Thousand Books"
Kapitel 2 aus "Master is dark - Angel mine" bei "Hedwigs Bücherstube"
Bella Lamour ist ein Pseudonym der deutschen Autorin
Anne Reihs. Unter Bella Lamour schreibt Anne Dark
Romance und erotische Liebesromane mit Spannung und
viel Herz. Sie liebt Einhörner, lebt mit ihrem Mann und
ihren Hunden in einem Reihenmittelhaus im Münsterland.
Ihre Bücher entstehen in einem Bücherschrank, in dem es
abgesehen von Büchern einen Teekocher und eine Kaffeema‐
schine gibt - und natürlich einen Kuschelplatz für ihre zwei
Hunde, den Mops Uschi und die Tierschutz Mischlings‐
hündin Schweini.
Anne schreibt, seit sie einen Stift halten kann. Ihre erste
Geschichte als Kind handelte über einen Dinosaurier mit
Namen Lolo. Sie liebt rosa & Shabbyschic und möchte am
liebsten in Neuseeland oder auf Hawaii leben. Bevor sie auf
Grund einer verlorenen Wette zur Autorin wurde, arbeitete
sie zehn Jahre lang angestellt als Kommunikationstrainerin
und outete sich als passionierte Sachbuchfetischistin.
Bekannt ist Anne Reihs über ihren Youtube Kanal
Bella kennst du eventuell auch unter dem Pseudonym
Annabelle Schiller mit dem Genre romantischer Liebes‐
roman und Romantasy.
So nun wünsche ich viel Spaß mit "Kapitel 2" .
VEREINT
Drake und Christian gingen vor Hanna die Treppe
runter. Aus dem Untergeschoss des Chateaus
drangen Stimmen und Hanna versuchte, die
einzelnen voneinander zu unterscheiden. Eine Stimme hob
sich deutlich über die der anderen und brachte Hannas Herz
zum Hüpfen.
Jamie, ihre beste Freundin aus New York. Ihr enthusiasti‐
scher Ton hatte sich auch nach allen Anstrengungen der
letzten Tage nicht verändert.
Im Gegenteil, ihrem Ton nach hatte Jamie eine richtig
gute Zeit auf dem Chateau. Hanna grinste. Irgendwie
entsprach es der Art ihrer Freundin, auch in den stressigsten
und kuriosesten Situationen ihren Humor zu bewahren.
Im Flur duftete es herrlich nach Magdaleines und Kaffee,
darunter mischte sich eine rauchige Bacon Note und Vanille.
Ihre Knie zitterten von der Anstrengung am frühen Morgen
und gleichzeitig überlegte sie sich bereits, wie sie Jamie von
ihrer Liebe zu Drake und Christian erzählen sollte.
Es war damals schon schwer genug gewesen, ihr von der lustvollen Art zu erzählen, mit der Drake sie beherrschte.
Dass sie nun zwei Herren diente – sich kicherte innerlich –
oder zwei Herren ihr, wie auch immer man es drehte, das
würde Jamie skandalieren.
Sie betrat den großen Saal, in dem eine Tafel von einer
Wand zu anderen den Raum in zwei Teile aufteilte. Dunkles
Holz und rustikale Natursteinwände, ein Kronleuchter und
Teppiche aus Marokko am Boden trugen in ihrer ungewöhn‐
lichen Mischung die Handschrift ihres Vaters. Nicolas White
liebte den Kontrast.
Ihr Dad war auch der erste, der ihr Eintreffen bemerkte.
Viele Menschen füllten den Raum mit Gesprächen und
Lachen, es war schwieig, Jamie auszumachen.
„Kleiner Fuchs, da bist du ja endlich. Hast du gut
geschlafen?“
Er öffnete die Arme und zog sie fest an sich. Ihr Vater
roch nach Keksen und Old Spice, in seinem Strickpullover
mit den Jeans wirkte er bodenständig und die rauen Hände
verrieten, dass er selbst im Weinberg jeden Tag mitarbeitete.
Freundlich nickte er Drake und Christian zu.
Ihm von ihrem Dreiergespann zu erzählen würde noch
schwieriger, als nur Jamie davon zu erzählen, die vermutlich
laut kreischend herumspringen würde und dann alle
schmutzigen Details erfragen würde. Doch was sagte wohl
ein Vater dazu, wenn seine kleine Tochter gleich zwei
Männer begeherte?
Sie schob den Gedanken beiseite und strahlte ihren
Vater an.
„Gut. Einen ganz schönen Palast hast du hier. Ist Mom
schon wach?“
„Deine Mom möchte ihr Frühstück in ihrem Zimmer
einnehmen. Wir sind heute morgen nicht unter uns und du
kennst sie. Sie vergisst, dass wir unsere echten Namen hier
nicht verraten dürfen.“ Oh. Hanna hielt die Luft an. Sie selbst hatte da auch nicht
mehr dran gedacht. Ihre Ankunft gestern war so spät gewe‐
sen, dass sie über ihre neue Identität keine Gedanken
verschwenden konnte. Das schmiedeeiserne Bett im franzö‐
sischen Landhausstil war der einzige Gesprächspartner, den
sie nach ihrem Eintreffen auf dem Chateau ihres Vaters
gehabt hatte.
Mit kritischem Blick sah Hanna, wie Drake Sonja
begrüßte und sofort mit ihr ein Gespräch anfing. Sonja King
war ihr ein Dorn im Auge. Sie mochte die Mistress seit dem
Verrat auf Hawaii noch viel weniger und die Gründe interes‐
sierten sie nicht. Sonja hatte dafür gesorgt, dass sie um
haaresbreite diesem Bashar in die Hände gefallen wäre. Das
würde sie ihm niemals verzeihen.
„Mr. White, haben Sie etwas dagegeben, wenn ich ich
Ihre Tochter an den Frühstückstisch entführe? Wir haben
alle großen Hunger, es war eine anstrengende Reise hier her.“
Hannas Vater lächelte kopfschüttelnd und hakte sie
direkt unter.
„Ganz und gar nicht, Mr. Vanderbild. Ich bin Ihnen zu
größtem Dank verpflichtet. Nachher möchte ich gern mit
Ihnen über Ihre Absichten sprechen. Kommen Sie doch nach
dem Empfang in mein Büro, ja?“
Ihr Herz sprintete auf einmal. Was sollte Christian ihrem
Vater sagen? Ja, Mr. White, es ist so. Ich und Drake heiraten
ihre Tochter gemeinsam.
„Können wir solche offiziellen Gespräche nicht auf
Morgen verschieben?“, mischte sie sich ein und schenkte
ihrem Vater einen kindlichen Augenaufschlag. „Heute sehen
wir Jamie wieder und lernen die neuen Nachbarn kennen.
Einen Tag Ruhe schadet uns allen nicht.“
„Hannaaaaaaa!“, kreischte es plötzlich neben ihr, Hanna
fuhr herum und da stand Jamie. Ihre Haare lagen in
perfekten Wellen und fielen ihr bis auf die Schultern, sie wirkte gebräunt und entspannt, als ob sie einen gemütlichen
Urlaub hinter sich hatte. Mit ihren hohen Loius Vuittons in
rot und dem kurzen Rock wirkte sie im Vergleich zu den
anderen Gästen völlig overdressed, glänzend rote Lippen
und blumiges Parfum rundeten ihren Auftritt als New
Yorker It Girl ab.
Sie sprang ihrer Freundin in die Arme und beide
drückten sich ganz fest. „Ich dachte, dir wäre was Schlimmes
zugestoßen!“, quiekte Jamie in der typischen Tonhöhe einer
Kirchenorgel.
„Das musst du gerade sagen!“, scherzte Hanna und strich
ihrer Freundin über die Wange. „Als Josh anrief und sagte, du
bist entführt worden – ich habe wirklich gedacht, dass ich
dich verloren habe … ich … ich“, Hannas Stimme zitterte,
Tränen schossen ihr in die Augen.
„Ich bin so froh, dich gesund und munter wiederzusehen.
Erzähl mal, wie hast du die vergangengen Wochen
verbracht? Hast du mit Josh telefoniert?“
Jamie verzog das Gesicht und seufzte, ihr Blick huschte
durch den Raum und blieb an einem jungen Mann in Jeans
mit Karohemd und dichtem Vollbart hängen.
„Jamie?! Josh macht sich Sorgen um dich, er hat sich in
Hackerkreise begegeben, um dich wiederzufinden. Sag nicht,
du hast dich hier amüsiert und deinen Mann nicht infor‐
miert, dass du in Sicherheit bist?“
Mr. Karohemd schickte Jamie ein Zwinkern durch den
Raum und Hanna konnte nicht übersehen, dass die zwei
offenbar flirteten. Mindestens.
„Ach, Hanna. Dein Dad hat gesagt, dass ich jetzt Juliane
(französischer Nachname) heiße und Rocky da drüben ist
mein persönlicher FBI Schutzbeauftragte. Ich darf Josh nicht
anrufen oder auf eine andere Weise Kontakt zu Leuten von
früher aufnehmen. Du doch auch nicht, wenn ich das richtig verstanden habe. Wir müssen in Deckung bleiben, bis dieser
komische alte Scheich von der Domina gefangen wurde.
Hanna blinzelte und versuchte, die Informationen zu
ordnen.
„Moment Mal, also der Kerl da drüben, mit dem Du
Augensex hast, ist vom FBI und der heißt Rocky? Und Josh
soll glauben, du bist vermisst und für immer verloren,
während wir Bashar jagen? Bashar kann untertauchen, es
wird vielleicht Monate dauern, ihn aus dem Versteck zu
locken.“
Jamie legte einen Arm um Hannas Schultern und grinste.
„Komm, dein Magen knurrt so laut, dass ich den bis hier
höre. Essen wir was und ich stelle dir meinen privaten FBI
Futzi vor. Boah, Hanna, der ist so heiß. Sein Waschbrett‐
bauch darauf kannst du Nüsse knacken, jeden Morgen
bespanne ich ihn beim Baden im Teich hinten im Garten.“
Hanna lachte und stieß ihrer Freundin den Ellenbogen
sanft in die Rippen.
„Bleib beim Thema. Mag ja sein, dass Mr. Rocky super‐
heiß ist und du ihm gern hinterher gaffst. Aber denk an Josh.
Wir müssen Dad sagen, dass er irgendwie eine Nachricht an
deinen Mann überbringen soll. Er quält sich ganz sicher.“
Eine halbe Stunde später lief Hanna mit vollem Bauch
Hand in Hand mit Jamie hinaus in den Garten, den geschlun‐
genen Pfad entlang bis unten zu einem Teich. Seerosen
bedeckten die Hälfte der Wasseroberfläche, nur Rund um
den Steg mit Leiter schien das Wasser klar und tief.
„Das ist ein Schwimmteich. Morgen früh treffen wir uns
hier um 6, da zieht sich mein Rocky nackt aus und zieht
seine Kreise. Für den Anblick würde ich jedesmal sterben.“
Jamie hopste auf den Steg, lief bis vorn zur Kante und
setzte sich. Ihre Highheels flogen in einem Bogen an Hannas
Kopf vorbei und landeten im mosigen Untergrund zwischen (Blumenarten). Hanna wich den fliegenden Schuhen aus und
lachte lauthals. Die Unbeschwertheit ihrer besten Freundin
hatte sie schon am College bewundert. Sie selbst gehörte
nicht unbedingt zu den Partytieren, Jamie hatte sie immer
mitgezerrt. Dank ihr hatte sie auf Tischen getanzt, Bier aus
dem Schlauch getrunken und so lange getanzt und geschrien,
bis sie nicht mehr stehen und sprechen konnte. Dieser Teil
des Lebens hatte ihr eindeutig gefehlt. Jamie steckte ihre
Füße ins Wasser und schüttelte sich.
„Puh, eiskalt. Komm schon, setz dich zu mir. Ich verstehe
nicht, dass Rockys Schwanz nicht klitzeklein ist, wenn er aus
dem Wasser kommt.“
„Heißt der Typ wirklich Rocky? So wie Stalone in dem
Boxerfilm?“
Hanna schlüpfte aus ihren Schuhen und lief auf Zehen‐
spitzen über den hölzernen Steg. Das Holz drückte sich rauh
und sonnenwarm gegen ihre Fußsohlen. Dieser Ort war
ohne Frage wunderschön, eine Mischung aus verwun‐
schenem Garten und altem Schloßpark.
Jamie kicherte und rührte das Wasser mit den Füßen auf,
kleine Spritzer trafen Hannas Waden.
„Nein, nicht wie der Boxer aus dem Film. Eher wie der
Chiuaua von Mrs. (Name) aus dem Erdgeschoss, der heißt
auch Rocky.“
Hanna ließ sich lachend auf den Steg fallen und rollte sich
neben ihre Freundin. „Ich habe dich so vermisst, du kannst
dir gar nicht vorstellen, wie sehr.“
Jamie ließ sich zurückfallen und schaute Hanna an, strich
ihr Strähnen aus dem Gesicht.
„Ich dich auch. Ohne dich diese ganzen Dinge durchzu‐
machen war frustrierend. Außerdem habe ich mich gefragt,
was du mir so zu erzählen hast.“
Jamie malte ein Herz in die Luft und zeigte auf die Wolken, die sich weiß vor dem hellblauen Morgenhimmel
abzeichneten und durch die Wipfel der Bäume durch‐
schienen.
„Glaub nicht, ich hab nicht gesehen, was in dir vorgeht.
Du stehst auf diesen anderen FBI Typen, Christian,
nicht wahr?“
Hanna leckte sich die Lippen, Röte stieg ihr in die
Wangen.
„Kann man so sagen.“
„Und was ist mit Drake, deinem Herrscher und Meister
und Popoversohler? Mit dem läuft auch noch was, oder?“
Hanna zuckte mich den Achseln.
„Du kleines Flittchen!“, quiekte Jamie und wirbelte dabei
erneut so viel Wasser auf, dass Hanna feiner Sprühnebel ins
Gesicht wehte. „Selbst willst du dir gleich zwei Kerle unter
den Nagel reißen und mir gönnst du nicht, dass ich in
meiner Freizeit ein wenig den scharfen FBI Kerl anbaggere?“
Hanna gluckste vor Lachen und setzte sich auf, steckte
ihre Füße ins kalte Wasser.
„Shit, das ja eiskalt.“
„Jetzt lenk nicht vom Thema ab. Hast du dich schon
entschieden, mit welchem Mann du zusammenbleiben
willst? Drake oder Christian?“
Hanna schaute in den Teich bis zum Grund. Schimmernd
zeichnete sich heller Kies am Boden ab, die Wasseroberfläche
glänzte silbrig und spiegelte den Himmel zwischen den
Bäumen. In der Nähe knackten Äste und plötzlich entdeckte
Hanna ein Stück den Hang hoch jemanden durchs Gebüsch
schleichen.
„Hey, sieh mal, da oben!“, flüsterte sie Jamie. Wie in
Schatten schlängelte sich ein schlanker Körper zwischen der
Baumreihe oberhalb des angelegten Gartens entlang.
„Sieht aus wie eine Frau. Wahrscheinlich geht sie zum Grillplatz. Da oben geht ein Trampfelpfad lang bis zum
Aussichtspunkt, da treffen sich viele der Arbeiter zum
Rauchen. Man hat einen ungehinderten Blick über die Wein‐
berge bis runter zum Tal der (Flussname). Mach dir keine
Gedanken, sag mir lieber, wie das mit den beiden Kerlen
weitergehen soll.“
Hanna hielt die schmale Silhouette im Blick und über‐
legte. Jamies Frage machte Sinn. Sie stellte sie sich selbst
immer wieder und vertagte dann die Entscheidung auf einen
anderen Tag. Beide Männer liebte sie von ganzem Herzen,
beide Männer begehrte sie, beiden Männern wollte sie sich
unterwerfen und auf keinen konnte sie verzichten.
„Das ist nicht so einfach, Jamie. Ich liebe alle beide.“
Stille breitete sich aus. Allein das Knacken der Äste und
Rascheln der Blätter im Wind erfüllte die Luft. Die Silhou‐
ette bewegte sich auf einen baumfreien Punkt zu, vermutlich
handelte es sich dabei um den Aussichtspunkt.
„Ich sollte dir als Freundin ins Gewissen reden. Niemand
kann zwei Männer gleich lieben. In New York hätte ich das
auch getan. Aber hier … Hanna, irgendwas passiert mit mir
hier. Ob es an der Luft liegt oder daran, dass ich nach meiner
hektischen Arbeit zuhause mal zur Ruhe komme. Ich weiß
nicht, ob ich mit Josh glücklich bin.“
„Was?“
Hanna drehte sich zu Jamie um und suchte in ihrem
Gesicht nach Hinweisen darauf, dass sie scherzte. Jamie und
Josh waren seit dem College ein Traumpaar, Hanna kannte
es nicht anders. Die zwei gehörten in ihrem Kopf fest zusam‐
men, so unterschiedlich sie auch sein mochten. Da war Josh,
der verschlossene Computerfreak und Jamie, die wilde
Partymaus. Doch gerade deshalb hatte Hanna geglaubt, ihre
Liebe sei unerschütterlich.
„Du hast mich schon richtig verstanden. Tausende
Meilen weg von meinem Mann hier in der Pampa in Frankreich spüre ich, was mir gefehlt hat. Leidenschaft.
Rocky ist – keine Ahnung, ein richtiger Mann? Wie er
mich ansieht, in seinem Blick spüre ich seine Lust auf
mich, er geniert sich nicht, mich mit den Augen auszu‐
ziehen. Er riecht abends nach harter Arbeit auf dem
Feld und ich wasche seine durchgeschwitzten
Sachen. Ich-“
Hanna riss die Augen auf.
„Du tust was? Schläfst du mit ihm?“
Jamie setzte sich auf und fasste Hannas Hände, drückte
sie.
„Wir sind verheiratet, also von der Tarnung her bin ich
seine Frau. Ich wohne mit ihm unten um Dorf (name) und er
passt eben auf mich auf. Nein, ich habe bisher nicht mit ihm
geschlafen … aber Hanna, ich weiß nicht, wie lange ich mich
noch zusammenreißen kann. Ich schleiche ihm jeden
Morgen hinterher, wenn er hier hoch kommt zum
Schwimmen im Teich und anschließend im Weinberg arbei‐
tet. Und … ich glaube, er weiß, dass ich ihn beobachte.
Apropos … da oben, sieh mal-“
Jamie deutete auf den Aussichtspunkt und Hanna hielt
die Luft an. Die schmale Silhouette trat gerade aus dem
Dickhicht am Trampelpfad ins Licht und umarmte einen
großgewachsenen Mann, den sie auch aus der Ferne an
seiner Körpersprache erkannte.
„Was tut Drake mit Sonja!“, zischte sie und rümpfte die
Nase, drückte Jamies Hände vor Ärger fest.
„Aua, du musst mir ja nicht gleich weh tun deshalb.
Haben die zwei irgendwas am Laufen?“
Hanna schüttelte den Kopf und schnaufte verärgert.
„Nein, das war früher mal.“
„Warum reagierst du dann so sauer? Die treffen sich ja
nicht in einer heimlichen dunklen Ecke sondern an einem
öffentlich gut einsehbaren Punkt, an dem viele der Arbeiter sich zu den Pausen treffen. Sicher wollen sie nur die Aussicht
genießen.“
„Ich hasse Sonja. Sie hat uns auf Hawaii an Bashar verra‐
ten, sie ist ein schrecklicher Mensch. Ich verabscheue es, dass
Drake sich mit ihr überhaupt abgibt.“
Jamie und Hanna beobachteten die beiden auf dem
Aussichtspunkt für eine Weile, bis Hanna endlich wieder
sprach.
„Du hast recht, die scheinen nur zu reden und das auch
nicht besonders heimlich. Trotzdem, am liebsten möchte ich,
dass mein Vater das Weibstück rauswirft. Ich habe kein gutes
Gefühl bei ihr.“
Jamie umarmte Hanna und lächelte.
„Die Eifersucht spricht aus Dir. Sollen wir zu den beiden
da hoch gehen? Dann ist diese Domina wenigstens nicht mit
Drake allein. Obwohl ich nicht glaube, dass er scharf drauf
ist, sich von ihr herumkommandieren zu lassen. Die reden
wahrscheinlich nur übers Wetter.“
„HANNA, hier bist du!“
Christians Stimme tauchte hinter ihr auf und durchbrach
die Wut auf Sonja, die sich in ihrem Bauch immer mehr
ausbreitete.
„Da ist ja Mr. FBI. Sie würde ich zu gern mal in Uniform
sehen!“, flötete Jamie in Christians Richtung und entlockte
Hanna ein leises Lachen. Da war sie wieder, die Leichtigkeit,
die Sonjas Auftauchen kurz verdrängt hatte.
„Jamie, macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mit Hanna
kurz allein spreche?“
Hannas Freundin strahlte und schüttelte den Kopf.
„Ganz und gar nicht. Ich suche in der Zwischenzeit mal
meinen persönlichen FBI Mann und schaue, ob ich ihm eine
Limonade bringen kann.“ Jamie tänzelte an Christian vorbei und Hanna krümmte
sich vor Lachen, als sie seinen Blick las. Quer über sein
Gesicht stand „Halt mir die Verrückte vom Leib“ und sie
konnte seinen ersten Eindruck von ihrer Freundin verste‐
hen. Herzensgut aber durchgeknallt beschrieb Jamie
aufs Haar.
Suuuper,Daaanke,
AntwortenLöschenich kann es kaum erwarten, die ganze Geschichte zu lesen
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